„Chancenland Basel-Stadt“

Bild: Mark Niedermann für Basel Area Business & Innovation

„113 Hektar Chancenland“ – so hatte die Fachzeitschrift Hochparterre den Kanton Basel-Stadt mit Blick auf seine riesigen, zentralen Transformationsgebiete im Herbst 2019 genannt. Auch weiterhin bietet der Wirtschaftsstandort Basel-Stadt dank seiner positiven Entwicklung der letzten Jahre und seiner hervorragenden Zukunftsaussichten vielerlei Chancen – trotz der aktuellen Unsicherheit durch die Covid-19-Pandemie.

Basel-Stadt zählte in den letzten Jahren zu den dynamischsten Wirtschaftsregionen der Schweiz und hat sich punkto Beschäftigung und Wertschöpfung hervorragend entwickelt. Dies zeigte sich auch auf dem Wirtschaftsflächenmarkt in Basel-Stadt: bis Ende 2019 prägten ein relativ stabiler und tiefer Leerstand, wenige verfügbare grosse Mietobjekte und eine solide Nachfrage der ansässigen Unternehmen das Bild.

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Abbildung - Leerstandentwicklung von Wirtschaftsflächen in Basel-Stadt in Quadratmetern (Statistisches Amt)

Im Jahr 2020 indes mehren sich die Anzeichen, dass der Flächenmarkt Basel vor stärkeren Bewegungen steht. Grosse Einheiten von Büroflächen wurden verfügbar, und es finden substanzielle Verschiebungen statt. Die Palette der verfügbaren Optionen ist dabei breit und reicht von hochmodernen Büroflächen an zentralster Lage (Baloise Park, Meret Oppenheim Hochhaus, Grosspeter-Tower), neuen attraktiven Co-Working-Angeboten (Spaces, Westhive, Flexoffice, Impact Hub Basel), neuen Büro- und Labormietflächen im Stücki Park, verfügbaren Baufeldern in der Zone 7 (Volta Nord), Mietflächen für Gewerbe (Elsässerstrasse, Hochbergerstrasse) bis zu ersten Verfügbarkeiten in bestehenden Gebäuden auf den Arealen Rosental Mitte und Klybeckplus. Gerade in den grossen Transformationsgebieten werden in den kommenden Jahren weitere spannende Möglichkeiten für Büronutzungen dazu kommen.

Der sich abzeichnende Anstieg von angebotenen Wirtschaftsflächen ist dabei eine aus der Perspektive des Standorts Basel-Stadt willkommene Abkehr vom ausgetrockneten Markt der letzten Jahre. Firmen haben nun auch für grossflächige Ansiedlungen und Umzüge mehrere attraktive Optionen zur Auswahl.

Nachfrageseitig ist aufgrund der Covid-19-Pandemie mehr Unsicherheit vorhanden. Wie stark die hiesige Wirtschaft von den Folgen der Corona-Krise betroffen sein wird, lässt sich aktuell nur schwer prognostizieren. Trotz dieser Unsicherheit ist Basel-Stadt aufgrund seiner attraktiven Standortfaktoren, der zusätzlichen Anreize durch die umgesetzte Unternehmenssteuerreform und seiner zukunftsträchtigen Branchenstruktur im Vergleich zu anderen Regionen der Schweiz sehr gut aufgestellt.

Die Covid-19-Pandemie hat zudem die öffentliche Diskussion um die generelle Zukunft des Büros neu entfacht. Verschiedentlich wurde die Krise als Anfang einer grundlegenden Verschiebung hin zu einer stärkeren Nutzung von virtueller Kommunikation und Home Office verbunden mit einem starken Rückgang der Nachfrage nach Büroflächen ausgelegt. Allerdings sind Prognosen, welche das Ende der Büroarbeit voraussagen, nicht neu. Erfahrungsgemäss setzen sich solche Entwicklungen aufgrund verschiedener Restriktionen (z.B. langfristige Mietverträge, Unternehmenskultur) eher schleichend als ruckartig durch. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob Unternehmen an einem von Innovation, Kollaboration und Wissensarbeit geprägten Standort wie Basel im grösseren Umfang auf Raum zur physischen Zusammenarbeit verzichten werden. Für eine tragfähige Beurteilung ist es unserer Ansicht nach deutlich zu früh.

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Angebotsquoten für Büroflächen in Europäischen Städten 2019 (JLL Office Market Switzerland 2020)

Wie wichtig Flächen gerade für Innovation am Standort Basel sind, zeigt zum Beispiel die Erweiterung des Stücki Parks. Dort ist das Laborgebäude mit rund 6‘000 m2 Nutzfläche, welches im Rahmen des ersten Erweiterungsschritts im Herbst 2020 fertig gestellt wird, bereits komplett an Lonza vermietet, welche damit ihre Präsenz am Standort Stücki ausbaut. Dieses Beispiel zeigt, dass nicht nur Jungunternehmen und Start-ups im Bereich Life Sciences auf spezifische Immobilienangebote für Forschung & Entwicklung angewiesen sind, sondern sich mit innovativen Flächen und neuen Betreiberkonzepten auch interessante Geschäftsfelder und Chancen für Grosskunden eröffnen.