Basel-Stadt verstärkt seine Innovationsförderung

Der Kanton Basel-Stadt weist ein gutes Wirtschaftswachstum auf und ist einer der wettbewerbsfähigsten Kantone der Schweiz. Damit Basel auch künftig ein attraktiver Standort für Unternehmungen ist, will der Regierungsrat die Standortförderung künftig konsequenter auf Innovation auslegen. Dafür sollen im Rahmen der Innovationsförderung die Felder Innovation in Life Sciences, Digitale Innovation und Nachhaltige Wirtschaft gestärkt werden. Das Konzept zur Innovationsförderung für die Jahre 2023 bis 2030 legt er nun dem Grossen Rat vor und beantragt eine ausserordentliche Äufnung des Standortförderungsfonds in Höhe von 42,5 Millionen Franken. Mit Vorlage des Konzeptes zur Innovationsförderung sollen fünf parlamentarische Vorstössen abgeschrieben werden.

Der Wirtschaftsstandort Basel-Stadt entwickelte sich, gemessen an der Wertschöpfung, in den vergangenen Jahren positiv. In nationalen Rankings befindet sich der Kanton Basel-Stadt hinter Zug auf dem 2. Platz und auch im internationalen Vergleich schneidet Basel-Stadt gut ab. Zu verdanken ist die positive Entwicklung vor allem der starken Life Sciences-Branche. Während die Wertschöpfung stetig zunahm, stagnierte jedoch die Beschäftigung im Vergleich zur Gesamtschweiz in den letzten zehn Jahren. Gründe für diese Entwicklung sind Konsolidierungen in der Life Sciences-Branche sowie der stete Rückgang in traditionell starken Branchen wie chemische Industrie, Logistik und Handel sowie in Teilen der Finanzwirtschaft.

Damit Basel-Stadt auch künftig ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleibt, will der Regierungsrat baselstädtische Unternehmen, unabhängig von ihrer Branchenzugehörigkeit, in ihrem Wachstum unterstützen und neue Unternehmen aus dem In- und Ausland anziehen. Gleichzeitig will er die Innovationsförderung in der Periode 2023 bis 2030 verstärken. Diese richtet sich künftig an den Schwerpunkten Innovation in Life Sciences, Digitale Innovation sowie Nachhaltige Wirtschaft aus:

Innovation in Life Sciences:
Im Bereich Life Sciences belegt der Kanton Basel-Stadt aufgrund der Stärke der Industrie, der Hochschulen und des Universitätsspitals Basel einen europaweiten Spitzenplatz. Der Fokus der Innovationsförderung liegt bei den Startups. Die Verfügbarkeit von günstigen Innovationsflächen und Programmen zur Beschleunigung ihrer Entwicklung stellen für Startups unverzichtbare Erfolgsfaktoren dar. Etablierte Unternehmen sollen in ihrer digitalen Transformation und bei der Diversifikation in neue innovative Technologien unterstützt werden. Die Durchführung von Kongressen und die Neuansiedlung von Unternehmen sollen sicherstellen, dass die führende Position Basels erhalten wird.

Digitale Innovation:
Die Region hat im Vergleich zu gewissen Konkurrenzstandorten eine wenig ausgeprägte und wenig sichtbare ICT-Community. Diese gilt es besser sichtbar zu machen, weiter zu vernetzen und weiterzuentwickeln. Das gesamte Innovationsfeld soll deutlich gestärkt werden. Mit Programmen und Innovationflächen/-räumen sollen Startups gefördert und die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und den privaten Unternehmen im ICT-Bereich gestärkt werden.

Nachhaltige Wirtschaft:
Eine auf Nachhaltigkeit ausgerichtete und von wachsendem Ressourcenverbrauch entkoppelte Wirtschaft ist eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. Im Kanton Basel-Stadt besteht seit November 2022 das ambitionierte Ziel «Netto-Null bis 2037», welches der lokalen Wirtschaft klare Planungsperspektiven verschafft. Die Priorität der Massnahmen liegt unter anderem bei der Stärkung des Ökosystems im Bereich Kreislaufwirtschaft, der Vernetzung der vielen Einzelinitiativen sowie der Förderung von Kooperationen zwischen Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Geldgebern/-innen. Dabei sollen Startups im Bereich Kreislaufwirtschaft mit Programmen und Innovationsflächen gefördert und etablierte Basler Unternehmen incentiviert werden, interne Innovationsprojekte zu lancieren, um die Nachhaltigkeit in ihren Leistungen und Produkten sowie ihren Entwicklung-, Beschaffungs-, Produktions- und Recyclingprozessen zu steigern.

Mit den Schwerpunkten verbunden sind neun Programme, darunter fünf bestehende sowie vier neue. Der Regierungsrat will mit diesen die Unternehmenslandschaft verbreitern, den technologischen Wandel begleiten und wirtschaftliche Potenziale nutzen.

Für die Finanzierung der neun Programme beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat für die Periode 2023 bis 2030 eine ausserordentliche Äufnung des Standortförderungsfonds in Höhe von insgesamt 42,5 Millionen Franken. Die einzelnen Programme werden - gestützt auf das Standortförderungsgesetz - dem Regierungsrat unter Anhörung der Finanzkommission zu einem späteren Zeitpunkt einzeln zur Genehmigung vorgelegt.

Mit Vorlage des Konzeptes zur Innovationsförderung sollen fünf parlamentarischen Vorstösse abgeschrieben werden: der Anzug Michael Hug (LDP) betreffend «Start-up Hub im Stadtzentrum», der Anzug Erich Bucher (FDP) betreffend «Förderung und Ansiedlung von Firmen im Finanzdienstleistungsbereich», der Anzug Toya Krummenacher (SP) betreffend «Fonds zur Förderung von Unternehmen/Startups aktiv im Bereich sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit», der Anzug Daniel Sägesser (SP) betreffend «Trinationaler Cleantech-Cluster Region Basel. Mehr Nachhaltigkeit und Branchendiversifikation für die Wirtschaft im Dreiländereck» und der Anzug Thomas Widmer-Huber (EVP) betreffend «Konjunkturprogramm Basel-Stadt 200 Millionen mit Massnahmen zur Bekämpfung der Rezession durch Investition in eine nachhaltige Klimapolitik».

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