Uni Basel fördert Start-ups und Innovation

(Ein Gastbeitrag von Christian Schneider, Leiter Innovation & Entrepreneurship an der Universität Basel)

2019 gab es an der Universität Basel neun Start-up-Gründungen. «Das ist doppelt so viel wie im Vorjahr», freut sich Christian Schneider, Leiter Innovation & Entrepreneurship an der Universität Basel. «Wir schneiden im internationalen Vergleich sehr gut ab». Die Uni Basel fördert das unternehmerische Denken der Studierenden und bietet ein innovationsfreundliches Umfeld. «Der Transfer von wissenschaftlichen Entdeckungen von der Universität in die Allgemeinheit ist eine unserer Hauptaufgaben», sagt Schneider. Er unterstützt und begleitet mit seinem Team Studierende, Doktorierende sowie Professorinnen und Professoren bei der Gründung von Start-ups. Die Innovationsförderung bedeutet für die Uni Basel die verstärkte Sensibilisierung der Studierenden und Forschenden für Innovation und Entrepreneurship, das Fördern eines «Entrepreneurial Spirits», das gezielte Unterstützen von Spin-offs durch Coaching und Mentoring sowie den Ausbau von Netzwerken und Projekten mit Partnern aus der Privatwirtschaft. «Die von uns unterstützten Start-ups sind vor allem in den Life Sciences tätig, aber wir stehen allen Bereichen offen», so Schneider.

Bei der universitären Förderung von Start-ups spielen die Nationalen Forschungsschwerpunkte des Bundes wie neue Ansätze zur Bekämpfung Antibiotika-resistenter Bakterien und Quantencomputing eine besondere Rolle. Schneider erläutert: «Bei diesen Forschungsthemen versuchen wir, den translationalen Aspekt von Anfang an zu berücksichtigen. Es gibt in Basel viele Firmen, die in diesem Bereich arbeiten, auch Start-ups, und wir wollen sie künftig mehr zusammenbringen.»

Vernetzung ist zentral

Eine Unternehmensgründung braucht ganz anderes Wissen als die wissenschaftliche Arbeit. In Kollaboration mit Partnern wie Innosuisse bietet die Uni Basel diverse Kurse zu Themen wie Unternehmertum oder geistiges Eigentum an. Zudem fördert das Innovation Office, wie Schneiders Fachstelle auch genannt wird, den Austausch und die Vernetzung der Start-up-Community untereinander, mit Unternehmen und Experten. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Mentoring und Coaching für Doktorierende und junge Forschende sowie Professorinnen und Professoren, die den Technologietransfer oder die Gründung eines Spin-Offs anstreben. Im Graduate Consulting Club, einem gemeinsamen Angebot der Uni Basel und der ETH, helfen Studierende und Doktorierende Start-ups, Businessmodelle zu entwickeln.

«Neben dem Wissen, das man sich aneignen kann, braucht es für die Firmengründung auch unternehmerisches Talent. Wenn wir bei den Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern solches Talent erkennen, fördern wir es», erläutert Schneider. Dazu gehört der internationale Austausch, unter anderem mit Indien, Korea und USA. Die Start-up-Gründerinnen und Gründer lernen so andere Denkweisen und Märkte kennen. Gleichzeitig verstärkt der Austausch die internationale Ausstrahlung der Region und zieht Jungunternehmen und Talente aus dem Ausland an. Künftig soll die Zusammenarbeit im Dreiländereck gestärkt werden. Zudem will die Uni Basel mit der neu lancierten «Femtrepreneurs Initiative» gezielt Frauen bei der Start-up-Gründung unterstützen.

Wirtschaft profitiert von Talenten

Für den Leiter Innovation & Entrepreneurship ist klar, dass die Basler Wirtschaft von den Talenten der Uni Basel profitiert: «Es geht nicht nur darum, dass Unternehmen auf die hier vorhandenen Talente zugreifen können. Es ist auch wichtig, gemeinsam etwas zu kreieren. Denn Start-ups bringen mehr Ideen und Innovation in die Region.» So ist die Uni Basel aktuell dabei, ein gemeinsames Projekt mit der Roche zu entwickeln, bei dem sowohl Forschende der Uni als auch der Roche voneinander lernen und profitieren können.