Hafenbecken 3 – Interview mit Hans-Peter Hadorn, Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen

Im Frühjahr hatte der Grosse Rat im Kanton das Projekt genehmigt – jetzt sagt auch der Souverän Ja zum Bau des Hafenbeckens 3. Was bedeutet dies nun für die Zukunft von Basel und seinen Rheinhäfen? Ein Interview mit Hans-Peter Hadorn, Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen.

Herr Hadorn, mit dem Gewinn der Abstimmung wurde nun ein weiteres grosses Ziel erreicht. Was sind die nächsten Schritte, wann starten die Bautätigkeiten?

Für die Schweizerischen Rheinhäfen, die Rheinschifffahrt und die Region Basel ist der Entscheid ein Meilenstein. Ich bin sehr glücklich über das deutliche, positive Votum für die Verlagerung auch des Containerverkehrs auf die Schiene – und damit für den Klimaschutz. Die Planungen für das Hafenbecken 3 und das Gateway Basel Nord werden nun vorangetrieben. Für den Schiffsanschluss soll bereits 2021 das Plangenehmigungsverfahren eingereicht werden.

Was bedeutet dieser Entscheid für die weitere Entwicklung des Hafens in Kleinhüningen und für die Region generell?

Für die Rheinhäfen ist dieser Entscheid von grosser Tragweite. Der Hafen und die Rheinschifffahrt können sich weiterentwickeln und erhalten eine Plattform für Containerverkehre, einen eigentlichen Hauptbahnhof. Damit ist auch die Zukunft des Stadthafens für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Und Basel wird als nationaler Knotenpunkt für die Logistik- und Transportbranche deutlich gestärkt. Für die Bevölkerung bedeutet der Entscheid einerseits weniger Lärm und Staus auf der Strasse und im Quartier. Anderseits wird der Weg frei für die geplante Stadtentwicklung am Klybeck- und am Westquai (ab 2030).

Wann wird das erste Containerschiff im neuen Hafenbecken 3 gelöscht?

Aufgrund des positiven Volksentscheids können die Planungen nun voranschreiten. Das erste Containerschiff dürfte voraussichtlich 2024 in das Hafenbecken 3 einfahren.

Gewinnt nun die Region Basel noch mehr an logistischer Bedeutung?

Basel ist die Logistikhauptstadt der Schweiz, direkt am wichtigsten europäischen Güterverkehrskorridor von Rotterdam nach Genua gelegen. Die Logistik- und Transportbranche erhält einen noch zukunftsgerichteteren, effizienteren Güterverkehrs-Hauptbahnhof, welcher auf Augenhöhe mit den Seehäfen verknüpft werden wird – und erst noch den Vorteil hat, dass Basel durch die Verlagerung auf die Schiene von 100'000 Lastwagenfahrten verschont bleibt.

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